Der Pecorino gehört mit dem Parmesan, Gorgonzola, Mozzarella, Taleggio und weiteren Sorten zu den bei uns bekanntesten italienischen Käsesorten. Der Schafkäse (günstigeren Sorten werden heute manchmal auch Kuh- oder Ziegenmilch beigemischt) Käse besitzt einen kompakten körnigen Teig und ein mildes Haselnussaroma. Mit zunehmenden Alter wird der bekömmliche Käse immer pikanter und kann dann gut auch als Reibkäse verwendet werden. Jung eignet er sich bestens zum Füllen und Überbacken. Falls man keinen Pecorino erhält, leistet auch ein Sbrinz gute Dienste.
Nomen est omen: Dass Pecorino aus Schafsmilch hergestellt wird, lässt sich bereits aus dem Namen lesen: Dieser leitet sich nämlich aus dem italienischen Wort «pecora» für Schaf ab. Pecorino aus reiner Schafsmilch erkennt man am Zusatz «tutti di latte de pecora» oder «pecora completo». Denn mittlerweile gibt es auch preisgünstigere Sorten, in denen Kuh- oder Ziegenmilch enthalten ist – diese gelten jedoch nicht als echter Pecorino.
Es wurde nachgewiesen, dass der Pecorino romano bereits in der römischen Antike hergestellt wurde. Als Teil der Tagesration der Legionäre gelangte er somit weit über die Grenzen des Latiums hinaus.
Pecorino wird in ganz Italien inklusive Sardinien und Sizilien hergestellt. In den Regionen Latium (Pecorino Romano), in Sardinien (Sardo), der Toskana (Toscano) sowie in Sizilien (Siciliano) wird er als DOP-Pecorino (Denominazione di Origine Protetta) mit geschützter Ursprungsbezeichnung produziert.
Die gute Nachricht für Freunde einer proteinbasierten Ernährung: Pecorino enthält mit mindestens 22 Prozent Proteinen pro 100 Gramm viel Eiweiss. Hinzu kommen eine sehr hohe Konzentration von Linolensäure (eine ungesättigte Omega-6-Fettsäure) und eine geballte Ladung Kalzium (bis zu 950 Milligramm in 100 Gramm). Aber Vorsicht: Der Käse enthält zwar verhältnismässig wenig Fett, hat aber dennoch viele Kalorien.
Geschmacklich reicht die Palette von leicht nussig über cremig, süsslich, fruchtig bis hin zu pikant, salzig oder scharf – je nach Herkunft und Reifegrad. Pecorino eignet sich hervorragend als Reibekäse für Pastagerichte oder auch mit etwas Honig zusammen als Dessert-Käse. Besonders die römische Küche würde ohne Pecorino Romano kaum auskommen, man denke nur an Pasta alla Carbonara, Bucatini all'amatriciana oder Spaghetti Cacio e Pepe. Junger Pecorino passt bestens zu einem Glas Wein oder als Antipasto, z. B. auf einer Tomaten-Bruschetta.