Bei Muskatnuss denkt man sogleich an Kartoffelstock oder weisse Saucen. Denn das Gewürz ist besonders beliebt, um eher fade schmeckenden Speisen einen lebhaften Geschmack zu geben. Der deutsche Name Muskatnuss entstand aus der lateinischen Bezeichnung nuces moschatae, was so viel heisst wie nach Moschus duftende Nüsse.
Dosiert einsetzen
Muskatnüsse werden nach Qualität und
Grösse gehandelt: Runde, kugelige
Nüsse sind die besten, sie haben das
würzigste Aroma. Da Muskatnüsse eine
feurig-süsse und stark aromatische
Schärfe haben, dürfen sie beim Würzen
nur sparsam dosiert werden. Während
das Gewürz in kleinen Mengen das
Aroma der Speisen wunderbar verstärkt,
kann es in zu grossen Mengen den
Geschmack vollständig verderben
und auch Vergiftungserscheinungen
hervorrufen. Nebst Kartoffelgerichten
und Saucen passt Muskatnuss auch zu
Hackfleischgerichten und fettem Fleisch.
In der süssen Küche würzt sie Kleingebäck
wunderbar, zum Beispiel als Bestandteil in einer Lebkuchengewürzmischung.
Am besten wird die Muskatnuss frisch
gerieben dem Gericht beigegeben, da das
Pulver schnell an Aroma verliert.
Keine Nuss, sondern ein Kern
Der Muskatbaum stammt von den
Molukken, einer indonesischen
Inselgruppe, die auch die Gewürzinseln
genannt werden. Wild wachsend werden
die Bäume bis 15 Meter hoch und
100 Jahre alt. Muskatnüsse sind nicht,
wie man vielleicht meinen könnte, die
Früchte des Muskatbaumes, sondern die
Samenkerne der Früchte, die Ähnlichkeit
mit Aprikosen haben. Nach einer neunmonatigen
Reifezeit von der Blüte bis zur
Ernte springen die Früchte auf. In den
Wäldern schlägt man die Früchte dann mit
langen Stangen von den Bäumen, auf den
Plantagen werden sie abgepflückt.
Nachdem das Fruchtfleisch entfernt wurde, ist die Nuss noch vom roten
Samenmantel – Macis oder Muskatblüte
genannt – umgeben. Dieser wird ebenfalls
entfernt und getrocknet als Gewürz
verwendet. Die Nüsse sind noch von einer
Schale umgeben, die zuerst getrocknet
werden muss, bevor man sie entfernen
kann.