Die Frühlingszwiebel, auch Lauchzwiebel genannt, gehört zu den Winterzwiebeln und ist eine botanisch eigenständige Sorte, also keine zu früh geerntete Gemüsezwiebel, wie immer wieder behauptet wird. Anders als andere Zwiebelarten bildet sie keine eigentliche Zwiebelknolle, sondern hat ähnlich wie ihr ebenfalls Verwandter, der Lauch, nur einen mehr oder weniger verdickten weissen Ansatz. Im Gegensatz zum Lauch besitzt sie hingegen die für die Zwiebeln typischen Röhrenblätter. Nicht verwechseln darf man die Frühlings- oder Lauchzwiebeln mit den Bundzwiebeln: Das sind junge weisse Zwiebeln, die mit den saftigen jungen grünen Stängeln im Frühjahr geerntet werden.
Frühlingszwiebeln rasch verbrauchen
Frühlingszwiebeln werden bundweise angeboten. Man sollte darauf achten, dass die zarten Röhrenblätter nicht durch die Gummibänder, die den Bund zusammenhalten, gequetscht werden, da sie dann schnell zu faulen beginnen. Nach dem Einkauf deshalb immer entfernen. Weil bei den Frühlingszwiebeln die schützende Zwiebelschale aussen fehlt, sind Frühlingszwiebeln nur 2−3 Tage haltbar. Wer Frühlingszwiebeln richtig lagern möchte, sollte sie nicht im Kühlschrank aufbewahren. Sie vertragen zwar die Kälte im Gemüsefach, werden durch die Feuchtigkeit aber schnell weich und welk. Werden sie nicht rasch verbraucht, sollte man wenigstens das Grün stark kürzen, dann verlieren die Zwiebeln weniger Wasser und bleiben knackiger. Der beste Trick, Frühlingszwiebel länger haltbar zu machen, ist, sie wie Blumen in ein Glas Wasser zu stellen. Wenn man bedenkt, dass sie mit Narzissen verwandt sind, ist dieser Tipp nur logisch. Wichtig ist, dass die Wurzeln der Frühlingszwiebeln nicht abgeschnitten werden, da sie darüber das Wasser aufnehmen. Unbedingt das Wasser jeden zweiten Tag erneuern.
Auch roh ein Genuss
Frühlingszwiebeln ergeben nur wenig Rüstabfall: Abgeschnitten werden lediglich das obere Drittel der dunkelgrünen Blattspitzen sowie der Wurzelansatz, und je nach Qualität muss man manchmal auch das äusserste Hüllblatt abziehen. Dann kommt oft ein dünnes, durchsichtiges Häutchen zum Vorschein, das zäh und glitschig ist, und vom Stängel abgestreift werden muss.
Roh schmecken Frühlingszwiebeln in Würfelchen, Streifen oder Ringe geschnitten in Salaten und Saucen. Das zarte Grün kann zudem als Ersatz für Schnittlauch verwendet werden. Frühlingszwiebeln schmecken besonders fein, wenn man sie der Länge nach halbiert, mit einem Stück Butter, je einer Prise Salz und Zucker sowie zwei bis drei Esslöffel Flüssigkeit kurz sanft dünstet.
Guter Vitamin-C-Lieferant
Frühlingszwiebeln sind nicht nur appetitanregend, sondern auch gesund. Sie enthalten mehr als doppelt so viel Vitamin C wie normale Zwiebeln und punkten durch viele Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Neben Polyphenolen im weissen Schaft, die u.a. das Thrombose-Risiko senken, sind hier vor allem die ätherischen Senföle und Allicin zu nennen. Allicin wirkt keimtötend und fördert die Verdauung – ist aber gleichzeitig der Grund, dass uns beim Zwiebel schneiden die Tränen in die Augen schiessen.